Verena Lorenz

Safe and Sound Protocol

Was ist das Safe and Sound Protocol (SSP)?

Das Safe and Sound Protocol (SSP) ist eine von Dr. Stephen W. Porges entwickelte musikbasierte Behandlung, die auf der Grundlage der Polyvagal Theorie zur besseren Regulierung des autonomen Nervensystems beiträgt.

Unterbewusst sucht das autonome Nervensystem ständig nach Signalen für Sicherheit oder Gefahr. Sowohl in der Umwelt, als auch bei anderen Menschen. Bei anderen Menschen finden sich solche Signale etwa in der Körpersprache, dem Gesichtsausdruck oder dem Tonfall.

Dabei variiert es von Mensch zu Mensch, wie diese Signale verarbeitet werden. Z.B. könnnen Gehirn und Körper durch schwierige Erfahrungen in der Vergangenheit Signale falsch deuten. Authentische Verbindungen zu anderen herzustellen, ist dann oft erschwert.

Welche Rolle spielt die Musik?

Die Musik der insgesamt 5-stündigen Playlist des SSP enthält speziell gefilterte Musik, die durch modifizierte Frequenzen Signale der Sicherheit an das autonome Nervensystem sendet. Die Klänge im SSP zielen auf genau jene Frequenzbereiche ab, die für die menschliche Sprache wichtig sind.

Indem diese Frequenzen verstärkt werden, wird das Mittelohr „trainiert“, sich auf soziale Signale zu fokussieren. Dadurch wird die Grundlage für eine sich steigernde Resilienz geschaffen.

In einem Zustand der defensiven Aktivierung ist das Ohr nämlich oft auf tiefere Frequenzen ausgerichtet, die mit Bedrohung verbunden sind (wie die tiefen Frequenzen in Naturgeräuschen wie Donner oder das Brüllen von Tieren). Das SSP fördert die Anpassung des Hörsystems an höhere Frequenzen, was das Nervensystem beruhigt und die Wahrnehmung sozialer Sicherheit unterstützt.

Was kann sich verändern?

Höhere Stressresistenz und verbesserte Selbstregulation

Das SSP hilft, das Nervensystem in einen ausgeglichenen Zustand zu versetzen, was die emotionale Regulation erleichtert. Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen zu kontrollieren oder schnell in Stress geraten, erleben oft verstärkt die Möglichkeit sich zu entspannen und eine verbesserte Fähigkeit zur Selbstregulation.

Wenn unser Nervensystem reguliert ist, fällt es uns leichter zu schlafen, zu essen, zu verdauen, uns zu konzentrieren, zu kommunizieren und Beziehungen mit anderen zu führen. Wir können Schwierigkeiten besser bewältigen und hinter uns lassen, anstatt nur darauf zu reagieren und in ihnen “stecken zu bleiben”.

Förderung sozialer Verbundenheit

Durch die Aktivierung und Stärkung des individuellen Sicherheitsgefühls, wird es möglich innigere Verbindungen zu anderen aufzubauen und sich im Kontakt wohler zu fühlen. Die Fähigkeit, sozial sicher zu agieren, ist entscheidend für die Entwicklung von Freundschaften, den Aufbau von Vertrauen und die Teilnahme am sozialen Leben.

Vielfältige Symptome wie:

  • Depressionen und Angstzustände
  • Neurologische Entwicklungsstörungen wie Autismus, Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizit
  • Lernschwierigkeiten
  • Schwierigkeiten bei der sensorischen Verarbeitung
  • Traumafolgestörungen

Einbettung des SSP in den Therapieprozess

Die Anwendung des Safe and Sound Protocol stellt keine eigenständige Therapie dar, sondern wird in den therapeutischen Prozess integriert und individuell abgestimmt. Die Reaktion des Nervensystems auf das SSP wird sorgfältig beobachtet und so die Dauer der einzelnen Höreinheiten sorgfältig evaluiert und angepasst.

Weitere Informationen find Sie unter wwww.whatisthessp.com